noyb Jahresbericht 2021
Rekordverdächtige Anzahl an Beschwerden. Bereits seit vier Jahren kämpft noyb für das Recht auf Privatsphäre. In diesem Jahr haben wir unsere Bemühungen nochmal verstärkt und eine rekordverdächtige Anzahl von Beschwerden eingereicht: in einem ersten Massendurchsetzungsverfahren hat noyb über 400 halbautomatische DSGVO-Beschwerden zu irreführenden Cookie-Bannern bei den zuständigen Behörden eingebracht. Hunderte große Webseiten haben im Zuge dieses Projekts ihre Cookie-Banner umgestellt. Gegen Ende des Jahres 2021 sahen wir dann erstmals Entscheidungen zu unseren 101 Beschwerden zu Datentransfers zwischen der EU und den USA: in einer bahnbrechenden Entscheidung haben die österreichische und die französische Datenschutzbehörde entschieden, dass die weitere Nutzung von Google Analytics gegen die DSGVO und das Schrems II Urteil verstößt. Darüber hinaus haben wir an vielen weiteren Durchsetzungsprojekten gearbeitet, wie z. B. zu Rechten von Arbeitnehmer*innen und zu Kreditauskunfteien. Weiters haben wir ein neues automatisches Browsersignal entwickelt, das Cookie Banners überflüssig machen könnte.
Herausfordernde Zeiten. 2021 war nicht nur das vierte Jahr von noyb, sondern auch das zweite Jahr einer globalen Pandemie. Umso dankbarer sind wir all unseren Mitgliedern, Sponsoren und Förderern, die noyb in einem weiteren schwierigen Jahr unterstützt haben und es uns ermöglichen, finanziell stabil zu sein.
Erweitertes Team und Erfolge. Wir freuen uns, dass uns die breite Unterstützung im Jahr 2021 auch die Möglichkeit gegeben hat, unser Team zu erweitern: Wir konnten zwei neue Teammitglieder einstellen, und bis Ende 2021 war unser multidisziplinäres Team von 18 Personen aus 12 Ländern damit beschäftigt, neue Beschwerden einzubringen, Verfahren voranzutreiben, Software für unsere Legal-Tech-Initiativen zu entwickeln, mit Medien und Mitgliedern zu kommunizieren und unser Büro am Laufen zu halten. Im Jahr 2021 reichten wir mehr als 470 Beschwerden ein und waren mit mehreren Fällen vor Gericht beschäftigt. Aufgrund unserer Beschwerden wurden erhebliche Geldstrafen verhängt, insbesondere eine Geldstrafe in Höhe von 6,3 Millionen Euro für die Dating-App Grindr. Über unsere Arbeit wurde in mehr als 575 Zeitungsartikeln berichtet, wir gaben zahlreiche Interviews für Zeitungen, Fernseh- und Radiosender und nahmen an Seminaren und Veranstaltungen in ganz Europa teil.
Alles über unsere neuen und laufenden Projekte, unsere Finanzen und unsere Pläne für 2022 im noyb Jahresbericht 2021!